Kapitel II. II - Die andere Seite
Es waren nur wenige Sätze die wir austauschten, aber dies reichte schon, um mein Interesse zu wecken.
Mai 2008, vor zwei Jahren und es war so früh, dass nicht einmal das Frühstücksfernsehen mithalten konnte.
Ich war, wie ich es auch heute noch bin, eine Quasseltante und schrieb ihm alles Mögliche. Es ging dabei um die Hochzeit, meines ehemaligen. Anscheinend langweilte ich ihn damit nicht, denn er hörte mir zu und fand es auch noch gut, dass ich so viel zu erzählen hatte.
Er stellte sich mit seinem Namen vor. Unfassbar. Wir kannten uns gerade mal ein paar Tage und das berücksichtigte nur das Schreiben und er hatte wirklich angenommen, dass ich ihm so einfach meinen Namen nennen würde? Ja, ich war beeindruckt von ihm, aber noch nicht genug verblüfft.
Ich hatte gerade eingesehen, dass es mit meinem sehr guten Freund niemals etwas werden würde und resignierte. Meine Absichten lagen aber nie darin, mir jemanden zu suchen, in den ich mich verlieben könnte. Er war nett – mehr nicht.
Wie er mit mir sprach, noch heute ein Grund zum Schmunzeln. Es kam einer väterlichen Figur, einem Gentleman, einem Großvater und einem Unbekannten gleich - alles in einem versteht sich.
Da saß ich also, tauschte mit ihm Momente, Musik, Geschichten und allerlei anderer Dinge.
Oh ja, ich ließ ihn zappeln und nach einigen Tagen nannte ich ihm auch meinen Namen.
Er war 18 und ich 21 Jahre. Zu groß der Unterschied, aber es sollte mich nicht stören, denn Mensch ist Mensch und das Alter sagt nichts aus, oder?
Um ehrlich zu sein, konnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht glauben, dass er wirklich erst 18 Jahre alt sein sollte, so charmant wie er war.
Wir spielten zusammen Spiele und ich wusste nicht warum, aber ich konnte mich ihm ganz und gar öffnen. Ein Satz, köderte mich. Es war ein Satz, den ich mir sehnlichst erhofft hatte, aber nie damit gerechnet hätte, schließlich war ich älter, nicht besonders und ich fand ihn einfach zu gut.
„Want to go on a date with me? “ Natürlich war die Freude schnell getrübt, denn er nahm es zurück in dem er schnell danach schrieb „ah, nicht so wichtig, vergiss es.“ Trotz Allem hatte ich Herzrasen wie noch nie zuvor. Was er wohl nie wusste, dass ich mir an diesem Abend den Kopf zerbrach, ob er es wirklich ernst gemeint hatte und ob es wirklich hätte sein können, dass er mich mochte. Dies musste ich erst einmal mit einem Freund besprechen, denn ich wusste mir keinen Rat, aber den Mut, ihn darauf anzusprechen, ob es sein Ernst war, den hatte ich auch nicht.
Ich versuchte es zu vergessen, doch es stand fest – er hatte bereits einen Teil meines Herzens gewonnen.
mizumajo am 07. August 10
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