Kapitel III.II - Hast Du mich lieb? – Nein,…
November 2008.
Es verging eine Weile, aber nach kurzem schon, waren wir wieder mehr als nur „Freunde“.
Ich wollte ihm einen Wunsch erfüllen und hoffte insgeheim, dass er sich dasselbe wünschte wie ich – und er tat es. Für wenige Tage seine Freundin zu sein, das wünschte er sich. Wie egoistisch es von mir gewesen war, meinen Freund K. darum zu bitten, ihm diesen Wunsch zu erfüllen.
Der ganze November verging so rasant. Ich wurde krank. Angina, von der schlimmsten Art – sehr schmerzhaft.
N. und ich stritten uns, weil ich ihm nicht sagen konnte, dass ich ihn liebte und K. nervte mich mit seinen kläglichen Versuchen, mich aufzuheitern.
„Was soll ich sonst machen? Alles ist Scheiße in deinen Augen!“ meinte er zu mir, nachdem ich versuchte ihm klarzumachen, wie blöd ich seine Versuche fand.
„Ja ja, bla blubb liebe dich bye“ erwiderte ich und ging offline.
Als ich wieder on kam, sagte ich N. dass ich ihn liebte und er erwiderte es. Ich entschuldigte mich bei K. und wir versuchten die Tage weiterhin so verstreichen zu lassen.
K. hasste N. mittlerweile.
Weswegen? Diese Frage ist unnötig, es ist offensichtlich, dass es wegen dem Versprechen war.
Aber ich machte K. klar, dass ich es auch wollte, obwohl ich ein schlechtes Gewissen bekam.
Die Gefahr mich zu verlieren, stieg von Tag zu Tag und war so gut wie am Limit angelangt – K. merkte das auch.
„Ich erlaube Dir ihn zu besuchen und ihm den Wunsch zu erfüllen, dafür siehst du ihn danach nie wieder.“
War das eine Drohung von K. oder nur ein belangloser Satz, den es nicht zu beachten galt?
Ich beschloss mich dafür, einzuwilligen, aber nur um N. wiedersehen zu dürfen.
Welch Ironie, hatte ich denn keinen eigenen Willen mehr? Ich hätte mich trennen können und N. so oft sehen dürfen wie ich wollte – aber so einfach war die Geschichte für mich nicht.
N. flirtete mit mir – Ich liebte es, wenn er das tat.
„Hast du mich lieb?“ fragte er mich und ich antwortete mit „Nein,...“ dabei musste ich schmunzeln, „…ich hab dich mehr als nur lieb!“ setze ich den Satz fort.
Ich war frustriert über meine Entscheidungen und sie machten mich krank. Das Bedürfnis online zu kommen, um über den Mist zu diskutieren, flog mit einem Flugzeug weit weg.
Ende November.
Nach einer kleinen Diskussion, gestand ich N. mein Problem. „Es tut mir leid, aber er erlaubt mir nicht, dich nach Dezember wiederzusehen.“
Es war ein Fehler das zu schreiben, denn er ging offline.
Am nächsten Tag, wurde mir eine Nachricht hinterlassen: „Wann hattest du vor, mir das zu sagen? Ich bin sehr enttäuscht von dir.“
>Klasse gemacht< dachte ich. Man kann den meisten Menschen sagen, wie blöd sie sind, wie sehr man sie verachtet, aber wenn es um Enttäuschung geht, trifft man den richtigen Nerv.
Ich weinte an diesem Abend – es war vergebens. Er kam nicht mehr online.
K. war in diesem Moment nur ein guter Freund, bei dem ich mich ausheulte – wie blind er doch sein musste.
mizumajo am 19. August 10
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